Zeckenstiche sollte man nicht unterschätzen, denn sie können schlimme und v.a. auch bleibende Schäden verursachen. Je länger eine Zecke saugt, desto wahrscheinlicher ist die Übertragung von Krankheiten. In Deutschland sind dies vor allem die durch Viren ausgelöste Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz FSME, Enzephalitis = Gehirnentzündung), und die bakterielle Lyme-Borreliose, die anfangs oft unerkannt bleibt und einen schweren Verlauf nehmen kann. Vor FSME kann eine rechtzeitige Impfung schützen, gegen Borreliose gibt es aktuell leider keinen Impfschutz.
Um Zeckenstiche möglichst zu vermeiden, helfen folgende Empfehlungen:
- Zecken sitzen gern auf langen Grashalmen in Wiesen, am Wegrand, Flussufer oder in der Laubstreu im Wald. Wenn Du in der Natur unterwegs bist, trage Oberteile mit langen Ärmeln, eine lange Hose und ziehe die Socken über die Hosenbeine.
- auf heller Kleidung lassen sich Zecken besser erkennen und können so schon vor dem Stich entfernt werden.
- suche nach dem Aufenthalt in der Natur den ganzen Körper nach Zecken ab. Zecken sitzen besonders gern an dünnen, warmen Hautstellen im Knie-, Scham-, Bauch-, Achsel- und Brustbereich. Gerade bei Kindern sind oft auch Kopf, Haaransatz und Nacken betroffen.
- wohnst Du in einem FSME-Risikogebiet oder machst Du dort Urlaub, informiere Dich rechtzeitig über eine mögliche Impfung.
- trage insektenabweisende Mittel am besten direkt auf die Haut auf – zur Verträglichkeit, insbesondere bei Kindern, lasse Dich am besten in der Apotheke beraten. Ob natürliche Mittel wie z.B. das oft empfohlene Kokosöl helfen, ist strittig. Nachdem wir in der Familie sowohl die Folgen einer lange unentdeckten sowie auch einer frischen Borreliose-Infektion miterlebt haben, gehen wir auf Nummer sicher und verwenden ein Mittel aus der Apotheke, dessen Reste wir nach dem Absuchen abduschen.
Hat doch einmal eine Zecke gebissen, ist es wichtig die Zecke möglichst bald hautnah, kontrolliert und langsam zu entfernen. Dafür eignet sich zum Beispiel eine Zeckenzange (-pinzette), -karte oder ein Zeckenhaken. Notfalls ist es wortwörtlich auch mit etwas Fingerspitzengefühl getan. Ganz wichtig: die Zecke nicht mit einem kräftigen Ruck, sondern mit vorsichtigem Hin- und Herdrehen und evtl. leichtem Rütteln entfernen.
Beobachte die Stelle die nächsten Tage und Wochen. Treten Symptome wie eine kreisförmige Röte (Wanderröte), eine Schwellung und/oder Verfärbung von Hautpartien (z.B. das Ohr bei Kindern) oder grippeähnliche Symptome wie ein allgemeines Krankheitsgefühl, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen auf, zögere bitte nicht und lasse das beim Arzt abklären!