Stress ist erst einmal eine ganz normale Reaktion. Nimmt unser Organismus eine Bedrohung wahr, schaltet er den Flucht-Kampf-Mechanismus an. Adrenalin und andere Stresshormone werden ausgeschüttet, der Sympathikus wird stimuliert, Muskelanspannung, Atemfrequenz, Blutdruck, Herzschlag und Schweißabsonderung werden erhöht. Gleichzeitig wird der Parasympathikus, unser sog. Ruhe-Nerv, verlangsamt, die Verdauung, Immunabwehr und Reparaturprozesse im Körper werden reduziert. Alle Energie fließt jetzt ins „Überleben“: fliehen oder kämpfen. Ist die Gefahr gebannt, kann der Organismus wieder entspannen und der Parasympathikus übernimmt.
Unsicherheit in Beruf, Beziehungen, Familie, Wertesystem, Leistungsdruck und Entfremdung zur Arbeit steigern das Stress-Potential und können dazu beitragen, dass unser Flucht-Kampf-Mechanismus ständig aktiviert ist. Dieses sog. Stress-Syndrom verläuft in mehreren Stufen, die schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben können.
- Einfache Aktivierung des Flucht-Kampf-Mechanismus
- Dauernde Muskelverspannungen, falsche Atemgewohnheiten
- Muskelschmerzen, Schmerzen insbesondere in Schultern, Nacken und unterem Rücken
- Geistig müde, ausgelaugt, angespannt, reizbar, alles wird zu viel; durch Einengung der Aufmerksamkeit wird die Fähigkeit neue, kreative Lösungen zu finden reduziert
- Organische Probleme: „klassisch“ sind dies Magengeschwüre, Verstopfung, Bluthochdruck, Kopfweh. Zudem werden fast alle anderen Krankheiten durch Stress begünstigt / mitverursacht: Allergien, Verdauungsprobleme, Hautkrankheiten, Immunschwäche, Erkältungskrankheiten, Grippe, Krebs etc.
- Burn-Out-Syndrom, Nervenzusammenbruch, körperlicher Zusammenbruch
Wenn Du feststellst, dass Du bereits über die ersten Stufen des Stress-Symptoms hinausgehst und körperliche und/oder psychische Symptome wahrnimmst, suche bitte unbedingt einen Arzt auf, um abklären zu lassen, ob es sich um eine kurzfristige Stressreaktion handelt oder eine ernstzunehmende Erkrankung vorliegt.