Asteya – Die Kunst des inneren Reichtums

Asteya das dritte der fünf Yamas aus der Yogaphilosophie bedeutet wörtlich „Nicht-Stehlen“. Doch es geht um mehr als das: Asteya lädt uns ein, nicht aus Mangeldenken zu handeln, sondern die Fülle in uns und um uns herum zu erkennen.


Die vielen Facetten von Asteya


Asteya bedeutet nicht nur, materielle Dinge nicht unrechtmäßig an sich zu nehmen, sondern auch, anderen nicht ihre Zeit, Energie oder Ideen zu rauben. Es geht darum, achtsam mit den Ressourcen umzugehen – sowohl mit den eigenen als auch mit denen der Mitmenschen.


Oft geschieht „Diebstahl“ auf subtilere Weise: Wenn wir ungeduldig sind und die Zeit anderer nicht respektieren, wenn wir uns Anerkennung für etwas nehmen, das nicht allein unsere Leistung war, oder wenn wir uns in Vergleichen verlieren und dadurch unsere eigene Einzigartigkeit übersehen.


Der Schlüssel zur inneren Fülle


Asteya lädt uns ein, den Fokus auf das zu richten, was bereits in uns und um uns vorhanden ist. Es erinnert uns daran, dass wahre Zufriedenheit nicht aus dem Haben, sondern aus dem Sein entspringt. Wer in sich selbst verwurzelt ist, fühlt sich nicht gezwungen, sich auf Kosten anderer zu bereichern – sei es durch Worte, Taten oder Gedanken.


Indem wir Dankbarkeit kultivieren, lernen wir, die Fülle zu erkennen, die bereits da ist. Anstatt nach dem zu greifen, was uns vermeintlich fehlt, können wir entdecken, dass wir in jedem Moment genug haben und genug sind.


Asteya im Alltag leben


Die Praxis von Asteya beginnt in kleinen, bewussten Schritten:


🌱 Respektiere die Zeit anderer: Sei pünktlich zu Verabredungen und höre aufmerksam zu, wenn jemand spricht.


🌱 Teile mit anderen: Dein Wissen, deine Erfahrungen oder deine Unterstützung – ohne Hintergedanken, sondern aus echter Großzügigkeit.


🌱 Vergleiche dich weniger: Erkenne den Wert deines eigenen Weges, anstatt dich mit anderen zu messen.


🌱 Verzichte auf unnötigen Konsum: Kaufe nur das, was du wirklich brauchst, und wertschätze das, was du bereits besitzt.


Asteya ist eine innere Haltung, die uns in einen liebevollen Umgang mit uns selbst und unserer Umwelt führt. Wenn wir beginnen, aus einem Gefühl der Fülle zu leben, erfahren wir, dass wahres Glück nicht von äußeren Besitztümern abhängt – sondern von einem reichen, friedvollen Geist.


Was hinter uns liegt und was vor uns liegt, sind nur Kleinigkeiten im Vergleich zu dem, was in uns liegt. Und wenn wir das, was in uns liegt, nach außen in die Welt tragen, geschehen Wunder.“

— Henry David Thoreau

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